WAS NACH DER MEHRZWECKHALLE KOMMT
Von Frank Heine, GZ vom 30.08.2023
Für die sieben Millionen Euro teure Mehrzweckhalle wird am Donnerstag Richtfest gefeiert. Hahndorf darf sich aber wohl bereits auf weitere Investitionen freuen. Fußballplatz, Sportheim, Kindertagesstätte, Wohngebiet – was alles noch in Planung ist.
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Hahndorf. Die Stimmung im Dorf steigt mit der Höhe des Gebäudes: Wenn am Donnerstag ab 16 Uhr das Richtfest für die rund sieben Millionen Euro teure Mehrzweckhalle auf der Sportanlage gefeiert wird, sollten auch letzte notorische Skeptiker überzeugt sein, dass nach jahrzehntelanger Vorgeschichte tatsächlich steinerne Fakten geschaffen sind. Und nach dem Neubau könnte es an der Wiesenstraße munter so weitergehen. Stichworte sind ein neues Sportheim, die neue Kindertagesstätte und ein neues Wohngebiet.
Baustellen schreiben ihre eigenen Geschichten: Immer wenn keine Arbeiter vor Ort gesehen werden, schlägt die hohe Stunde der Zweifler. In Hahndorf geschah dies wiederholt, als das Mauerwerk dem Vernehmen nach eher gemächlich emporwuchs. Immer wenn richtig Tempo gemacht wird, sind dagegen die Strahlemänner in der Überzahl. Bei der Mehrzweckhalle präg(t)en die Zimmerleute eine solche Phase.
Start ist für das nächste Jahr geplant
Fakt ist: Nach Angaben von Norbert Schecke gilt weiterhin, dass die Mehrzweckhalle im Frühjahr 2024 an den Start gehen soll, wie es bei der Grundsteinlegung im vorigen November verkündet wurde. Aus der Stadtverwaltung erhalte er solche Signale, sagt der CDU-Fraktionschef und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Hahndorfer Vereine und Verbände. Er selbst verkündet lieber einen Termin im Sommer 2024 – ein persönlicher Puffer für die Kommunikation.
„Für die Menschen ist tatsächlich wichtig, dass sie sehen, wie es vorwärts geht“, meint Schecke. Im Kopf hat er aber bereits die nächsten Schritte, die sich für und rund um das Sportareal abzeichnen. Im Einzelnen sind dies Pläne für ein neues Sportheim. Das alte musste vorab für den Neubau der Halle abgerissen werden. Eine Projektskizze sei bereits eingereicht, um möglichst aus dem Leader-Programm Fördergelder zu erhalten. Der Standort soll westlich des Hallen-Neubaus, aber noch auf dem aktuellen Sportgelände sein. Die zuletzt ermittelten Baukosten belaufen sich demnach auf bis zu 270.000 Euro.
Der Fußballplatz und die Kindertagesstätte
Und es geht direkt weiter: Unmittelbar im Blick sind die Spielfläche der Fußballer und der bereits vom Rat vor den Sommerferien im Grundsatz beschlossene Neubau der Kindertagesstätte. Sie setzen einen neuen Bebauungsplan „Hahndorf West“ voraus, der erstmals ebenfalls am Donnerstag um 17 Uhr im Bauausschuss beraten wird. Er sieht zwei Stufen vor.
Der erste Schritt muss zeitnah getan werden. Weil erstens die Fußballer des SV Hahndorf aktuell mit einer Sondergenehmigung auf einem um zehn Meter zu kurzen Platz spielen – ein Provisorium und kein Dauerzustand. Das Feld soll um 90Grad gedreht werden, um die erforderlichen Maße wieder herstellen zu können. Zweitens soll die neue Kindertagesstätte auf der Ackerfläche neben dem Feuerwehrgerätehaus entstehen. Ein Grundstück von rund 2950 Quadratmetern Größe soll zu diesem Zweck per Erbbaurechtsvertrag vom Klosterfonds der Klosterkammer Hannover herangezogen werden. Der eingeschossige Neubau soll später wie bisher zwei Kindergartengruppen für den Nachwuchs ab drei Jahren und zusätzlich eine Krippengruppe für Kinder unter drei Jahren beherbergen.
Neues Wohngebiet im nördlichen Bereich
In der zweiten Stufe will die Stadt nördlich angrenzend ein neues Wohngebiet entwickeln. Im Goslarer Stadtentwicklungskonzept ISEK 2025 ist zu diesem Zweck zwar eine Fläche „Hahndorf Süd“ vorgesehen, die nach Verwaltungsvorlage aber Verkehrslärm durch die Kreisstraße 32 ausgesetzt ist und in voller Breite von einer Mittelspannungsleitung durchzogen wird. Am Wiesenweg dürften aber die Nähe zum Sportplatz, zu Kita und Grundschule sowie zur Mehrzweckhalle insbesondere jüngere Familien anlocken. Für CDU-Ratsherr Schecke wäre es ein Beispiel für eine wirklich „vorausschauende Ortsentwicklung“, wenn die Politik diesem Vorschlag an einem exzellenten Standort folgte. Und dass trotz aktuell bundesweiter Wohnbauflaute Interesse an dortigen Plätzen vorhanden sei, ist sich Schecke sicher: „Ich bekomme immer noch und immer wieder Anfragen.“