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Mit großem Interesse hat die CDU-Fraktion die jüngst vorgestellte Studie der Wohnflächenentwicklung für Goslar aufgenommen und sieht sich in weiten Teilen bestätigt.

Aus Sicht der Christdemokraten fehlt nun aber der Blick nach vorn, was aus diesen Erkenntnissen umgesetzt wird.

„Im aktuell von der Verwaltung vorgestellten Wohnflächenkonzept für die Stadt Goslar sieht sich die CDU-Ratsfraktion bei der Betrachtung von seniorengerechtem Wohnen einerseits bestätigt, wundert sich aber, dass inhaltlich wenig Konzeptionelles aufgezeigt wird.“ fasst Fraktionschef Norbert Schecke knapp zusammen. 

Worum geht es der CDU konkret? Bereits 2018 hat die Fraktion erstmalig dafür geworben, seniorengerechtes Wohnen explizit zu betrachten. Damals wurde das Ansinnen in eine Lenkungsgruppe „Selbstbestimmtes Leben im Alter“ verwiesen. 2021 erfolgte dann ein erneuter Aufschlag, der seitens des Rates einstimmig beschlossen wurde und im Zusammenhang mit der Ausweisung von Neubaugebieten die Verwaltung beauftragt wurde zu Beginn des Verfahrens mögliche Standorte für seniorengerechte Wohneinheiten aufzuzeigen und diese Erkenntnisse in Gespräche mit potenziellen Investoren einzubringen. 

In der aktuellen Stellungnahme der Verwaltung zum Wohnflächenkonzept liest es sich knapp: „zusammenfassend ist eine Nachverdichtung im Kernstadtbereich Goslar empfehlenswert, sowie die Errichtung von kleineren Wohnungen für Singlehaushalte und barrierefreier zentrumsnaher Wohnraum für Seniorinnen und Senioren.“

Die CDU erwartet hier eine klare Initiative der Oberbürgermeisterin und ihrer Verwaltung ein entsprechendes Wohnangebot in Goslar zu schaffen und Investoren anzusprechen, sich dabei aber nicht nur auf seniorengerechtes Wohnen und „kleine Wohnungen“ zu fokussieren – sinkende Einwohnerzahlen wirken sich negativ auf das gesamte städtische Gefüge aus und erschweren den Erhalt und den Ausbau von städtischer Infrastruktur. „Wir erwarten daher klare Signale, wie wir gegensteuern können“, findet Pascal Bothe und erinnert daran, dass vor 2011 niemand in der Stadt an den Erfolg von Neubaugebieten glaubte – bis diese entwickelt und hervorragend angenommen wurden. Man sollte daher nicht aufgeben und einer solchen Studie auch bewusst entgegensteuern: Goslar verfüge über eine gute Infrastruktur.

„Schon 2021 haben wir vielfache Zustimmung für unsere Gedanken zum seniorengerechten Wohnen in Goslar und seinen Stadtteilen erhalten.“ berichten Norbert Schecke und sein Fraktionskollege Dr. Pascal Bothe. Für die CDU ist elementar, dass jede und jeder seine Wohnform finden kann, die er mag. Die beiden CDUler weisen schon seit langem darauf hin, dass dieses in Neubaugebieten, aber insbesondere auch in unseren Stadtteilen mit ihren gewachsenen Strukturen zu beachten ist. In Neubaugebieten siedeln sich überwiegend junge Familien an, aber eben auch Senioren, die sich ein altersgerechtes Wohnen gestalten wollen, meist ebenerdig und von der Größe handhabbar. „Nicht immer finden sich diese Möglichkeiten aber in der vertrauten Umgebung,“ führt Bothe aus. Gerade in den Stadtteilen sei es oft kaum möglich, seniorengerecht zu wohnen. 

Wenn Haus und Hof zu groß werden, muss es möglich sein, dass man nur ein paar Straßen weiterziehen kann – ohne, dass Freunde, Familie, Vereine und Umgebung verlassen werden müssen. „Und ist es dann nicht befriedigend zu sehen, wenn ggf. eine junge Familie das ehemalige Haus und Grundstück übernimmt und weiter nutzt und zu seinem Nest macht? fragen Bothe und Schecke eher rhetorisch und meinen, dass das Programm „Jung kauft Alt“ erst dann richtig Sinn macht. Auf diese Weise schaffe man zudem die Möglichkeit, dass Eigentum auch erschwinglich bleibt, da gerade ein Neubau auch nicht für jede Familie finanzierbar ist. Eine ältere Immobilie mit viel Eigenleistung zu sanieren, kann hier eine tolle Chance sein.

Bothe und Schecke sind sich sicher, dass wenn gerade in den Stadtteilen ein derartiger Generationswechsel möglich ist, der dann auch Infrastruktur sichert, wie Kindergärten, Schulen, Spielplätze und Vereinsleben. Der Blick auf Senioren ist damit immer zugleich auch ein Blick auf Familien. Beide möchten hier weiter am Ball bleiben und hoffen auf weitere Zustimmung, Unterstützung und gleichermaßen auf Interesse bei Investoren und Verwaltung, damit sich Goslar als Stadt weiter positiv entwickelt und wirklich jeder Generation entsprechende Angebote unterbreiten kann. 

Die CDU erachtet es als wichtig und zukunftsorientiert, trotz kriselnder Baukonjunktur mit kleinteiligen Flächen Neubauareale anbieten zu können. „Bis 2010 hatte sich diesbezüglich in Goslar wenig getan, dann wurde durch Oberbürgermeister Dr. Junk das Thema Wohnen wieder verstärkt beachtet, die erfolgreich umgesetzten Neubaugebiete und insbesondere die Entwicklung im Fliegerhorst lassen grüßen.“ meint Schecke. „Hier dürfen wir nicht wieder in alte Muster verfallen, wenn wir dem demographischen Wandel entgegentreten und Goslar als weiter attraktiven Wohnort anbieten, erlebbar machen und vorhandene Infrastruktur erhalten wollen.“ stellt Bothe klar. Diese Betrachtung sollte selbstverständlich im Kontext der Begrenzung von Flächenneuversiegelung in Zeiten des Klimaschutzes stehen, „leider fehlen hierzu im Rahmen des Wohnflächenkonzeptes aber entsprechende Vorschläge.“ so die CDUler und verweisen in diesem Zusammenhang auf die CDU-Initiative „Masterplan 2040“, der genau diese gesamtheitlichen Betrachtungen fordert.

Dr. Pascal Bothe, Norbert Schecke